Das Jahr 2004
„Glück im Unglück“

Es begann das Jahr 2004. In diesem Jahr ritt ich drei Dressurlehrgänge bei H. G. Stotzem auf dem Fichtenhof. Ja der Fichtenhof, das war eine tolle Zeit. Schon Ende 2003 wechselte ich den Springtrainer und fuhr einmal in der Woche nach Bad Homburg auf den Fichtenhof zu Andreas Wendenburg. Kurz darauf wechselte ich auch in deren Verein und ritt ab sofort für die „RSG Fichtenhof Bad Homburg“. Manchmal etwas komisch, weil der Verein eigentlich nur Springreiter und keine Dressurreiter hat, die turniermäßig unterwegs sind.

Rubi und ich lernten in der Zeit bei Hr. Wendenburg eine ganze Menge. Und so kam es, dass im April mein erstes A-Springen auf dem Programm stand. Es war eine reine Springprüfung, also kein Stil. Dazu kam auch noch, dass LK 3 bis 5 und LK 6 nur RSG Fichtenhof zugelassen war (war auf dem großen Sommerturnier bei ihnen) und das Turnier ging bis S***. Es gab auch nur ein E, ein A und L Springen. Der Rest war nur M und S. Naja, dementsprechend stand auch der Parcours. Ich fühlte mich einfach in dem Moment überfordert und Rubi merkte meine Unsicherheit. Wir standen an drei verschiedenen Sprüngen und waren somit ausgeschieden. Ich fand es gar nicht so schlimm, weil Rubi nichts dafür konnte. Am nächsten Tag lief er dann aber brav durchs E-Springen.

Ein Monat später ritt ich in Karben mein zweites A, diesmal ein Stil-A. Ja, der Parcours war auch nicht einfach, aber wir kamen immerhin 0 durch. Am Ende war es dann so, dass von 33 Starten 12 ausgeschieden sind, es 2 Stürze und nur 5 Nuller gab. Und somit wurden wir 4. und holten unsere erste A-Spring Platzierung.

Aber auch Dressur lief klasse! Gleich zu beginn der Turniersaison konnte es nicht besser laufen. Ich gewann in Rheinland-Pfalz gegen einige Kaderreiter meine erste Dressurreiter A.

Im Mai ritt ich dann meine erste L-Dressur und war gleich 1. Reserve!!

Es war Juni, ich ritt wieder Springstunde aufm Fichtenhof bis Rubis und mein erster Unfall passierte. Die Distanz zum Sprung passte nicht, ich habe es zu spät registriert, Rubi versuchte durch einen größeren Galoppsprung auszugleichen, es passte immer noch nicht, er zog die Notbremse und dabei rutschte ihm seine Hinterhand quasi unterm Popo durch. Er ließ sich nach links fallen, was mein Glück war und konnte sich mit den Vorderbeinen noch abfangen. Dann saß er und saß er und saß er… Mein RL kam zu mir geeilt und meinte, ich solle nun ganz langsam absteigen. Das habe ich auch getan. Er saß komplett verdreht da, seine Hinterbeine zeigten noch Richtung Sprung. Mein größter Schock war, dass er nicht sofort aufgestanden ist. Ich habe gedacht, jetzt ist alles vorbei… Dann habe ich geschnalzt und ein bisschen am Zügel gezogen und dann stand er wieder.

Das Ausmaß des Sturzes wurde erst eine Woche später klar. Ich habe an diesem Tag zu Rubis Verhängnis hinten nur Bandagen drauf gehabt. Er hat sich durch die Bandagen hinten links ans Bein getreten. Da entstand auch bald darauf ein Hubbel, der ihm ordentlich weh tat. Also, TA gerufen, der hat dann gemeint, wir sollen in die Klinik fahren, verdacht auf Griffelbeinbruch. Haha, einfach gesagt, doof nur, dass zu der Zeit meine Eltern im Urlaub waren. Also wollte ich erst allein Fahren, dann hat mich doch eine Freundin gefahren. Haben dann die Beine geröntgt, da war aber nichts zu sehen. Also kein Bruch, Gott sei dank!

Am Ende war es „nur“ ein Überbein. Das saß aber an einer ganz doofen Stelle, nämlich in der Nähe des Fesselträgers! Wir mussten abwarten, weil die TA’s vermuten haben, der Träger könnte an dem Überbein reiben und sich dadurch verletzten. Das hätte bedeutet, dass das Überbein operativ entfernt werden müsste...

Es lagen 2 1/2 harte Monate vor uns, es war Sommer, Rubi durfte nur Schritt gehen, keine Koppel nichts.... Immer ging er lahm. Ich versuchte so oft ins Gelände zu reiten wie es ging. Irgendwann habe ich eine homöopathische Salbe entdeckt, durch die das Überbein Schritt für Schritt zurück ging. Es ist immer noch ein kleiner Hubbel da, aber nicht so extrem wie am Anfang! Nach 4 Schritt-Monaten war er dann endlich schmerzfrei und ging klar. Das Überbein stört nun keinen mehr.

Im August fing ich wieder mit Dressurreiter A’s an, die klappten auch einigermaßen. Und dann die Sensation im September! Ich konnte mit einer 6,2 in einer Dressurreiter L meine erste L-Dressur Platzierung holen! Mensch was war ich stolz auf Rubi!


 

Die Saison endete auch so toll, wie sie Angefangen hat: Mit einem Sieg! Diesmal aber in einer A-Dressur !

Durch den Unfall haben wir erst wieder spät mit dem Springen angefangen und ich holte in diesem Jahr „nur“ 3 Platzierungen in E-Springen sowie die eine oben erwähnte im Stil-A.

Im September fuhren wir zu einer Dressurstunde ins Saarland. Ja, hört sich jetzt völlig blöd an, ich weiß. Aber ich wollte da evt. ein Praktikum machen und wollte das natürlich vorher testen.
So fuhren wir am 11. September nach Bliesransbach zu Arjan van Loon. Und ich kann euch sagen, es hat so viel Spaß gemacht! Wir haben in der einen Stunde sehr viel gelernt und ich entschloss mich dazu, im Oktober (in den Herbstferien) ein Praktikum dort zu machen um zu erfahren, ob der Beruf „Pferdewirtin“ was für mich ist.

 

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