Mein reiterlicher Lebenslauf von 1986 bis 2007
Oder: „Ein Leben mit Höhen und Tiefen“

Wie sagen die meisten Leute immer so schön „Mensch Chrissi! Was aus dir und Rubi geworden ist, ist ja der Wahnsinn!“. Das dies alles aber ein hartes Stück Arbeit war, vergessen die meisten gerne. Auf den folgenden Seiten möchte ich euch mal meinen reiterlichen Lebenslauf darstellen. Wie alles begann, wie ich Rubi bekam, alle Höhen und Tiefen.

 

Vorgeschichte

Doch fangen wir ganz am Anfang an:

Wir schreiben das Jahr 1986. Am 29. Januar erblickte ich im Krankenhaus von Frankfurt-Höchst das Licht der Welt. Meine Eltern hatten bis zu dem Zeitpunkt nichts mit Pferden zu tun. Der Pferdevirus muss auf mich übergegangen sein, als ich mit knapp 5 Monaten in den Armen meines Bruders das erste Mal auf einem Pferd saß.

 Dieses Bild wurde am 14.07.1986 aufgenommen:

 

Immer wenn ich im Auto saß oder mit meinen Eltern spazieren war und irgendwo ein Pferd gesehen habe, war ich immer gleich total glücklich und zeigte wie wild auf die Tiere und sage „Da! Perd!“

Ich meine es war 1995, als ich das erste Mal so richtig in Reiterferien fahren durfte. Ich hab zwar vorher mal auf einem Pferd gesessen, aber das lief nie schneller als Schritt und ich hatte auch nie Unterricht bekommen.

Seit meinen ersten Reiterferien, fuhr ich jedes Jahr immer mal irgendwo hin um bei meinen beliebtesten Tieren, den Pferden, Urlaub zu machen.

Das größte für mich war aber immer, wenn ich das Pferd meiner Großcousine reiten durfte. Prior heißt er und steht bei Duisburg in einem Pensionsstall. Der Herr ist heute 33 und war damals mit seinen 21 Jahren schon nicht mehr der Jüngste, aber er war und ist einfach klasse! Ein richtiges Verlasspferd! Und dazu noch ein
Fuchs. Wie ihr im laufe des Berichtes erfahren werdet, hatten Füchse für mich bislang eine große Bedeutung.

Auf dem Hof, wo Prior heute noch steht, habe ich auch öfters mal andere Pferde geritten. Da gab es Dina, eine Deutsche Reitpony Stute und Sunny Boy, ein Haflinger.

Mitte 1997 fing ich dann an, einmal die Woche bei der Reitschule Geier in Steinbach zu reiten. Da war ich 11 Jahre alt, im Verhältnis zu manch anderen, fing ich also relativ spät an. Bald darauf durfte ich an einem Hausturnier teilnehmen. In einem Reiterwettbewerb ohne Galopp. Ich war damals mit einer der Kleinsten und musste auf dem größten Schulpferd reiten, auf Karl. Die Prüfung verlief recht ok (sofern ich mich erinnern kann) und ich wurde mit einer 7,3 vierte und hab mich gefreut wie ein Keks. Doch im Verlauf der Monate stellte sich heraus, das dies nicht der richtige Stall für mich wahr.

Ende 1997 habe ich dann zur Reitschule Kranz gewechselt. Damals gab Michael Kranz dort noch Unterricht. Es gab dort viel mehr Schulpferde und ich lernte mehr Leute kennen. Schön war die Abwechslung bei den Pferden, ich ritt von Ponys bis hin zu den größten Pferden einfach alles.

Doch ein Pony werde ich NIE vergessen: „Balu“! Balu war ein Deutsches Reitpony, und wie könnte es anders sein, es war ein Fuchs. Ich glaube ich bin so oft von ihm runtergefallen, ich konnte es gar nicht mehr zählen! Der kleine Sack hat jede Gelegenheit genutzt, um mich abzubocken! Trotzdem wagte ich mich 1998 mit ihm in einen Reiterwettbewerb und wir wurden sogar 5.  

Am gleichen Turnier nahm ich mit der Rappstute „Marry P“ an einem E-Springen teil. Und zur Überraschung aller wurden wir auch hier 5.

Immer wenn wir in den Ferien meine Tante in ihrem Ferienhaus in Lembeck besucht haben, bin ich dort in der Reitschule vom Reit- und Fahrverein Lembeck geritten. Schneewittchen war eine kleine freche Ponystute und mir Kora bin ich die allererste Springstunde in meinem Leben geritten. Sie war auch ein Fuchs :)
 

Mittlerweile haben wir das Jahr 1998. Ich wollte unbedingt ein Schulpferd als Pflegepferd auf dem Reiterhof Kranz haben. Dies erzählte ich natürlich meinen Eltern, denn sie mussten mich dann schließlich dreimal die Woche zum Stall fahren (so war das damals, man musste dreimal die Woche kommen um ein Schulpferd als Pflegepferd zu bekommen). Sie hielten mich wohl für verrückt und sagten mir, dass sie dies nicht tun würde. Naja, dann kam bei uns im Örtchen das jährliche Sommerfest. Einige Klassenkameradinnen von mir und andere Mädels in meinem Alter (ich war zu der Zeit 12 Jahre) liefen mit engen Kleidern durch die Gegen (am besten weiß) wo man schon den String und alles durchsah. Ihr Interesse galt nur den Jungs. Ich war nicht so. Ja, und als meine Mama das sah, sagte sie zu meinem Papa „Ok, ich fahr sie von mir aus jeden Tag zum Stall! Hauptsache sie rennt nicht SO rum!“ Und so bekam ich was ich wollte, ein Schulpferd als Pflegepferd!

Meine Wahl viel damals auf „Lukas“! Ein kleiner, relativ neues Deutsches Reitpony/New Forest Mix Wallach. Er wurde mein ein und alles. Einmal die Woche ritt ich ihn und dreimal die Woche fuhr ich in den Stall. Im Sommer war ich fast täglich da. Mit Lukas ritt ich dann auch meine ersten Springstunden (die teilweise echt eine große Katastrophe waren) und wir verbesserten uns immer mehr.

Naja, aber es kam wie es kommen musste. Lukas ging immer häufiger lahm und fiel immer mehr für den Schulbetrieb aus. So kam es, dass er am 24.06.1999 vom Pferdehändler abgeholt wurde. Mir wurde gesagt, dass er „zur Erholung auf die Koppel ginge“ doch wir wussten, dass es gelogen war (es gingen noch 4 weitere Schulpferde mit). Für mich brach damals eine Welt zusammen.

Hier mal ein Bild von Lukas:

Naja, ich ritt also weiter wöchentlich meine Schulstunden. Anfang 2000 kamen neue Schulpferde an. Und ich verliebte mich sofort in eine große schwarze Stute. Anuschka hieß sie. Ja, sie sollte mein neues Pflegepferd werden. Die Arme war ganz schön verängstigt, hatte Kratzer und Schrammen auf der Nase und im ganzen Gesicht. Es dauerte lange, bis sie sich an mich gewöhnte doch wir fanden uns dann schließlich. Ich glaube Nuschki mochte ich noch mehr, als Lukas. Weil ich sie wirklich von Anfang an kannte. Wir nahmen auch an einem Turnier teil und wurden 2. im Führ- und Pflegewettbewerb und 4. im Reiterwettbewerb. Nachdem ich dann meine damalige Stute hatte, wurde Nuschki an eine nette Familie verkauft. Auch heute noch steht Anuschka in Sulzbach und genießt ihr Rentnerdasein.

 

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