Das Jahr 2008
„Das
Jahr der Herausforderungen“
Es ist unglaublich aber wieder ist
ein Jahr vorbei. Am 7. Januar feierte ich mit Rubi unsern 5. Jahrestag. Gleich
am 11. Januar stand unser erstes Turnier an. Um 5.50 Uhr klingelte zum ersten
Turnier diesen Jahres der Wecker. Um 9.30 Uhr begann die Prüfung eine M/B (M6),
ich war 3. Pferd. Also in Ruhe abgeritten, Rubi war ganz locker drauf. Dann
ging’s los. Zu meiner Verwunderung war ich gar nicht sooooo aufgeregt
(normalerweise beim ersten Turnier im Jahr immer). Dabei ritt ich erst das
dritte mal auf großen Viereck! Natürlich hatte Rubi bei den Richtern gleich ein
riesen Glotzanfall! Der Richter war ganz süß und meine „Wir tun doch nichts! Wir
sind ganz lieb! Reit noch mal in Ruhe im Schritt vorbei. Aber lass dir nicht zu
viel Zeit, irgendwann wird’s dunkel.“ :) Im Schritt machte Rubi ein riesen
Terror, dann im Galopp ohne Probleme vorbei. Der Richter meinte nur „Na, was ein
Angeber!“ *lach*
Joa, der erste Eindruck lief schon mal schief. Ich hab im Spiegel bei dem
Richter hinter C gesehen, dass er bei der Grußaufstellung doch deutlich schief
stand. Zum allen Überfluss habe ich noch meinen rechten Kandarenzügel verloren
*peinlich* Rubi hat das gleich ausgenutzt und sich schön frei gemacht *lach*
Dann los, da Rubi einen kleinen Glotzanfall in der Ecke hatte, kamen wir
natürlich ins Schulterherein total schwankend rein. Trab und Schritttour waren
ganz gut, außer bei der linken Kurzkehrt erlitt Rubi wieder ein Glotzanfall,
weil wir auch ein Rolltor zuritten *gg* Galopptour hätte etwas „frecher“ sein
können. Gesamt gab es für diese Vorstellung 61,62 %. Ich bin super zufrieden.
61,62 % sind ja jetzt nicht so schlecht und ich hab trotz allen noch ein paar
richtig gute Reiter hinter mir gelassen. Insgesamt 15 mal die 7 im Protokoll ist
auch ok, halt zu viele 5er :)Am Ende war ich 4 aus der Platzierung raus. Klar
waren einige große Fehler noch drin, aber für den ersten Start im neuen Jahr war
es echt ok. Zumal wie gesagt das dritte mal erst auf großen Viereck. Es hat echt
Spaß gemacht und ich war trotz der kleinen Glotzanfälle stolz auf Rubi, weil er
dabei noch händelbar war. Sonntags gings noch mal los zur M3. Abreiten war echt
ne Katastrophe. An dem Tag wurde in einer anderen Halle abgeritten. Diese ist
eine offene Halle (was im Sommer bestimmt geil ist) aber bei den Temperaturen.
Im hinteren Teil war der Boden teils gefroren, im vorderen Teil sehr weich und
extrem tief. Damit kam Rubi überhaupt nicht zurecht und stolperte auch häufig.
Beim Abreiten war er komisch. Nicht schlecht, aber anders als sonst. Dann gings
los, Abruf hat mich natürlich nicht gerufen *grr* Ich hab dann per Durchsage die
Ansage des nächsten Reiters gehört, bin raus aus der Abreitehalle und rein in
die Prüfungshalle. Ja, wenn das rein so einfach wäre :) Rubi lunzte in die Halle
und schoss auf einmal wie wild wieder Rückwärts mit mir in Richtung Abreitehalle.
Klasse, er wurde total klemmig, fing an hinten auszuschlagen. Konnte ihn dann
doch überzeugen in die Halle zu gehen. Im Vorbereitungsviereck war er auch etwas
klemmig. Dann rein ins Prüfungsviereck und etwas rumgeritten. Das ging soweit,
er war auch ganz brav. *klingeling* und los gings. Trabtour war diesmal sehr
gut. Im Schritt habe ich gedacht ich lass ihn diesmal nicht ganz so lang und
versuche mehr zu treiben. Hatte auch ein gutes Gefühl, im Protokoll stand dann
„mehr loslassen“. Gut, dann werde ich es beim nächsten mal wieder anders machen
:) Dann kam der Galopp. Jaaaaaaaaaa *lach* Also. Rubi wurde etwas klemmig, dann
schob er die Hinterhand zur Seite und wollte Traver gehen, ich das Bein ran und
SCHWUB zog Rubi ganz geschickt die Notbremse. Hat es auch noch schön ausgenutzt
das wir auf das Tor drauf zugeritten sind. Am Ende kam ich dann bei C erst
wieder ansatzweise auf den Hufschlag. Deshalb gabs auf den Fliegenden Wechsel
auch 0 und 2. Danach bin ich halt nicht mehr auf Risiko geritten, nach dem doch
sehr extremen Ausrutscher habe ich dran gedacht, nur noch sicher zum zweiten
Grüßen zu kommen. Es gab dann leider nur dementsprechende 58,93 %. Bis zur
Galopptour war es echt sau geil! Doch durch den Aussetzer und das danach ohne
Risiko reiten, habe ich doch einige Punkte verloren. Zumal die Fliegenden
Wechsel doppelt zählen und die Fußnote auch (in dem Fall Gehorsam und
Durchlässigkeit). Man kann wirklich sagen, dass mich das die Platzierung
gekostet hat. Aber das ist gar nicht so schlimm, weil als wir am Hänger waren
habe ich Rubi’s Rücken abgetastet und er ist im Lendenwirbelbereich sehr
Druckempfindlich gewesen. Ich denke er hat sich entweder heute Nacht in der Box
oder beim Stolpern in der Abreitehalle einen im Rücken mitgegeben. Das erklärt
auch das ausweichen der Hinterhand vor dem Wechsel. Wobei diese Überheftige
Reaktion von ihm doch noch ein großer Teil Show war.
Zu Hause haben wir ihn erst mal in Ruhe gelassen, dann habe ich unterm Solarium
die Zöpfe raus gemacht und dann gings noch mal ab in die Halle zum laufen
lassen. Ich sag euch! Der Kerl hat sich erst mal gewälzt, hat dann gebockt wie
sonst was und lief dann wie ein junger Gott! Selbst eine Bekannte die mit beim
Turnier war meinte: „Wow! Der kann ja für ne 8 traben!“ Kleiner Sausack :)
Danach habe ich noch mal Rücken abgetastet und es war viel besser.
Ein paar Tage darauf haben wir trotzdem noch einmal die Osteophatin kommen
lassen, am Winderist stand wieder etwas quer und somit wurde Rubi im Rücken
blockiert.
In den kommenden Wochen haben wir trainiert, trainiert und trainiert. Gerade in
der Sache „Galopppiourette“. Rubi wurde hier immer besser, aber wir müssen
trotzdem noch lange weiterüben. Aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen und
so stand am 03.03.2008 unsere erste S-Dressur an! Genau, unsere erste gemeinsame
S-Dressur. Nennt mich ruhig bekloppt, größenwahnsinnig, verrückt oder wie ihr
wollt. Vielleicht bin ich es ja auch. Ich habe lange mit meinem
RL Johan drüber geredet und er fand es gut,
dass ich es probieren will, würden es aber dann am Ende beide davon abhängig
machen wie das Training läuft. Die Woche davor habe ich dann sein O.K. bekommen.
Und glaubt mir, hätte er gesagt, dass ich nicht fahren soll, hätte ich es auch
nicht gemacht. Geritten wurde die S1, also auf kleinen Viereck. Dazu noch im
Jackett, an einen Frack habe ich zu der Zeit gar nicht gedacht. Der Turnierort
sollte Heidelberg-Kirchheim sein, ich habe mir extra ein Turnier „weiter weg“
für die erste S ausgesucht. Nicht weil ich mich verstecken wollte, sondern weil
ich einfach Richter haben wollte, die mich nicht kannten. Und dann wurde mir
auch noch gesagt, dass es ein sehr gut besetztes Turnier von den Reitern her
ist. Gut das ich deren Namen alle nicht kenne :) Nun gut, am Vortag ritt ich
noch die M**-Dressur, wie es ab diesem Jahr heißt. Bis 2007 hieß M** einfach
noch M/A. Rubi war erstaunlich brav in der Halle und lief einfach super. Waren
zwar noch viele Kleinigkeiten drin, aber kann ja nicht alles gleich super
laufen! Wir bekamen sogar 61,21 % und landeten auf einem Reserveplatz. Im
Protokoll tauchten insgesamt 23 mal die Note 7 auf, worauf ich schon ziemlich
stolz war.
Dann kam Sonntag, mein Tag X auf den ich so lange gewartet habe, aber auch so
gefürchtet habe. Ich kann euch sagen, mir war ja eh schon nicht so gut und nach
dem ich die ersten Pferde gesehen habe, war mir nur noch schlecht. Ich mein, ich
wurde ja wiegesagt vorgewarnt das Kirchheim immer so gut besetzt ist. Um 15 Uhr
bin ich dann mit meiner Mama zum Hänger. Hab mir erst die Stiefel angezogen und
dann holt meine Mutter das Plastron und dann höre ich nur noch „MIST! WIR HABEN
DAS JACKET VERGESSEN!“ Das war zu viel für meine Nerven und ich erlitt erst mal
ein Heulkrampf :) Meine Mutter also los irgendwo ein Jackett zu besorgen, ich
aus meinem Köfferchen die Ersatzreithandschuhe genommen (die anderen waren ja in
meinem Jackett) und mich irgendwie fertig gemacht. Dann kamen auch schon
Corinna, Sandra und mein Freund und haben mich erst mal runter geholt und mir
fertig machen geholfen. Mama kam dann auch schon mit einem anderen Jackett was
auch gut passte. Dies hatte uns freundlicherweise ein Mädchen geliehen, was
vorher die Trensen-L geritten hatte. Das Jackett war übrigens so geil, dass ich
mir es ein paar Wochen später dann auch kaufte :) Also dann rauf aufs Pferd und
ab ins Abreitezelt. Durch die ganze Hektik war ich so schnell fertig, das ich
viel zu früh aufm Pferd gesessen habe. Meine Nerven waren immer noch ein
bisschen gereizt, ich war kalkweiß im Gesicht und übel war mir ja eh. Abreiten
war eigentlich ganz ok, hab halt viel Schritt zwischen drin geritten. Vor mir
direkt ritt ein Kadermädel aus Baden-Württemberg. Aber echt RESPEKT! Nicht nur
eine sympathische Familie, sondern auch ein affenartiges Pferd! Dazu konnte das
Mädel noch richtig gut reiten, sie ist auch in der Prüfung 3. geworden. Gut,
irgendwann war es dann soweit und es hieß „Chrissi du musst in die Prüfung“. Da
ging auch schon das Tor auf, ich rein, mein Herz pochte mir bis in den Kopf hoch
und mein Magen machte Purzelbäume. Dann war es soweit, ich bin eingeritten. Nach
dem Grüßen noch mal tief durchgeatmet und los ging es. Bis zu den Piouretten
lief alles ok. Und DANN :) Ja, dann ging es zu den Piouretten und mich hat
einfach nur die Panik gepackt, ich wollte einfach nur „schnell rum“. Die erste
nach rechts war ne Katastrophe, keine Ahnung was ich gemacht habe, auf jeden
Fall ist er eine Piourette mit 1er Wechseln gesprungen. Dementsprechend gab es
4, 4 und 5. Fliegender Wechsel danach war ok, Piourette nach links war einfach
viel zu groß. Hier gab’s dann dreimal die 5. Fliegender Wechsel war auch wieder
ok. Dann Diagonale und 3 fliegende Galoppsprünge zu 4 Sprüngen war super,
abwenden und halten war auch gut. Fertig, Zügel lang und mit einem Strahlen im
Gesicht die Bahn verlassen *gg*
In den Fussnoten gab es zweimal die 7 und einmal die 5 (wegen dem Umspringen in
der Piourette) Immerhin gab es 13 x die 7. Insgesamt gab es 655 Punkte und damit
59,00 % und damit waren wir insgesamt 17. von 29 Startern. Gott, ich kann gar
nicht in Worte fassen wie ich mich gefühlt habe! Ich bin auf jeden Fall total
zufrieden, für die erste S war es total klasse. Wenn ich einfach noch mal
irgendwann die Ruhe behalten kann *gg* Ne, bin total stolz auf meinen Dicken.
Vor fast genau 5 Jahren haben wir unsere erste E-Dressur geritten und jetzt
haben wir unsere erste S hinter uns. Platziert war übrigens ab 60,99% (also 22
Punkte mehr als ich) und gewonnen hat 66,39%.
Nach einem Chaosturnier in Villmar (Rubi war sowas von glotzig!) folge dann die
erste Schleife für dieses Jahr. In Langenselbold wurden wir 3. in der
Dressurprüfung Kl. M* für Amateure mit einer 6,7. Ich war sehr stolz auf meinen
Dicken, denn er ist wirklich super gelaufen! Zwischen den Turnieren wurde nicht
nur trainiert, nein Rubi genoss auch die Sonnentage auf dem Paddock. Sein
Spezialität ist es, sich von oben bis unten einzusauen :)
Am 01.05.2008 ging es dann auch das erste Mal wieder auf die Koppel. Da hat Rubi
sich aber total gefreut. Er genießt total die freien Tage und ich versuche ihm
auch so oft es geht welche zu geben. Unterricht haben wir so ein bis zweimal die
Woche, einmal Springstunde und zwischen zwei Turnierwochenenden hat er auf jeden
Fall zweimal Frei.
Ein paar Wochenenden später wurde ich in Alzey in einer Dressurreiter M 6. mit
7,2. Rubi hat sich sehr tapfer geschlagen, den an dem Turnier stürmte es total
und kurz nachdem wir fertig waren zog ein richtiges Unwetter auf. Es folgte
eine weite S-Dressur in Mannheim-Neckerau. Wir haben in dieser Saison sehr
viele neue Turnierplätze ausprobiert und gerade die Turniere in
Baden-Württemberg sind sehr schön, aber auch sehr gut besetzt. Wir erritten
uns 59,98% und ich war sehr zufrieden damit.
Rubi macht auch beim Training immer noch super mit. Es macht einfach total
Spaß dieses Pferd zu reiten! Außerdem kann ich sagen, dass unsere Bindung
immer stärker wird. Wir wachsen immer mehr und mehr zusammen. Und das nach
eigentlich schon so vielen Jahren. Rubi hat seit dem Sommer auch eine neue
Koppelpartnerin. Ihr erinnert euch bestimmt noch an Dana, von der ich euch
relativ am Anfang erzählt habe. Billi steht seit Februar 2008 mit ihr bei uns
am Stall und seit dem Sommer gehen die zwei zusammen auf die Koppel. Man kann
sagen, sie sind ein Herz und eine Seele :)
Im Juni starteten wir auf dem großen Dressurturnier in Wolfskehlen. Ein
wunderschönes Turnier, aber mit extrem starker Konkurrenz. Und hier passierte
was Unglaubliches: Ich wurde mit 62% noch 2. Reserve in der S3!! Es war
einfach der Hammer und Rubi lief einfach genial!
Es folgten wieder zwei nicht so gute Turniere. Davon war eins in der Halle und
ich merkte da wieder, dass Rubi einfach kein Hallenpferd ist. Im August ging
es dann nach Seitzenhahn, wo wir uns in der Dressurreiter M ein blaues
Schleifchen für den 4. Platz abholen durften.
Aber die Schleife sollte die letzte für dieses Jahr sein. Es folgten wieder
einige Tiefschläge, sogar in den M*. Ich kam immer frustrierter vom Turnier
nach Hause. Rubi benahm sich eigentlich immer, lief Streckenweise super, aber
es ging trotzdem nicht voran.
So kam es zu einem Gespräch zwischen meinem Reitlehrer und mir. Wir haben uns
zusammen gesetzt, ich wollte in Ruhe klären was wir am Training ändern können.
So wirklich zufrieden was ich nicht mehr. Aber es kam wie es kommen musste,
ich musste mir anhören, dass ich ja „bei dem Pferd“ nicht viel erwarten kann
und das ich halt besser reiten müsste. Aber ich wäre ja trotzdem reiterlich
weit genug um das Training „besser“ gestalten zu können. Ich fühlte mich nach
dem Gespräch ziemlich „doof“ dargestellt und so zog ich den Schlussstrich. Ich
habe mir nach meinen alten Reitlehrern geschworen, mich nie, nie wieder über
einen Reitlehrer zu ärgern! Und somit wechselte ich zu Herrn Erich Geier. Ihn
kenne ich von früher, ich habe bei ihm mit meiner alten Stute schon geritten.
Er wechselte damals in einen Stall, der für uns nicht in Frage kam und deshalb
trennten sich damals unsere Wege. Seit knapp einem Jahr ist er nun in
Liederbach. Am 16.08.2008 ritt ich meinen ersten Unterricht bei ihm und bin
bis heute sehr zufrieden und Glücklich über den Wechsel.
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